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Jede sechste Tafel Schokolade stammt von illegalen Kakaoplantagen aus dem Naturschutzgebietes – WELTKULTURERBE COTE D’IVOIRE

Die Elfenbeinküste, die Côte d’Ivoire, ist Westafrikas Kakaoland Nummer Eins. Die Branche boomt.

Mit Kakao lässt sich in der Côte d’Ivoire wieder Geld verdienen, vor allem, seit die Regierung den Kilopreis festgelegt hat und viele Kakao-Kooperativen von internationalen Konzernen umworben werden.

Der Tai-Nationalpark: die grüne Lunge im Westen der Elfenbeinküste, an der Grenze zu Liberia. Ein Biosphärenreservat, mehr als 50.000 Fußballfelder groß. UNESCO-Weltnaturerbe.

Das extrem seltene Zwergflusspferd ist hier noch zu Hause.

Es gibt Waldelefanten, Schimpansen, und viele andere Tier- und Pflanzenarten. Parkdirektor Abdoulaye Diarrasouba zeigt Luftbilder – doch die haben mit der Idylle nichts zu tun:

Der Park ist umzingelt von Plantagen, soweit das Auge reicht. Kautschuk, Palmöl, vor allem aber: Kakao.

Rund 50 Mitarbeiter bewachen den Park, dazu noch ein paar Freiwillige – mit ihnen verhindert Diarrasouba das Schlimmste. Aber ein Teil der Parkfläche ist akut bedroht. Vom Kakao, der anderswo auf der Welt zu Schokolade verarbeitet wird.

Eine rechtsfreie Zone weit abseits der Hauptverkehrsachsen

Côte d’Ivoire ist der Gigant unter den Kakaoproduzenten. Rund 40 Prozent der globalen Produktion stammen aus dem westafrikanischen Land. Die über 800 000 Bauern, die hier auf kleinen Plantagen jeweils einige hundert Bäume bewirtschaften, sind das Rückgrat der globalen Schokoladeindustrie. Etwa hundert Milliarden Dollar setzt diese jährlich um.

Ein Sechstel der globalen Kakaoproduktion

Dé ist eines von 231 Waldschutzgebieten in Côte d’Ivoire. Ausserdem gibt es 8 Nationalpärke und 6 Naturreservate. In vielen ist die Lage ähnlich katastrophal wie hier.

Das gilt mit Blick auf die Abholzung: Laut der Uno, die sich auf Satellitenbilder abstützt, sind in Côte d’Ivoire in den letzten fünfzig Jahren rund 90 Prozent der gesamten Waldfläche verschwunden. In den Schutzgebieten wurde allein seit der Jahrtausendwende eine Waldfläche mindestens von der Grösse des Kantons Graubünden abgeholzt. In neun von zehn Fällen wird auf den gerodeten Parzellen Kakao angebaut.

Das gilt auch in Bezug auf die Zustände vor Ort: Medienberichte und Studien zeigen, dass Korruption, Kinderarbeit und extreme Armut in vielen Schutzgebieten weit verbreitet sind. «Dass das rechtsfreie Zonen sind, ist ein offenes Geheimnis», sagt ein ivoirischer Forscher. «Wie sonst käme so viel Kakao von dort?»

Gemäss Studien stammen zwischen 30 und 40 Prozent der gesamten Kakaoproduktion des Landes aus Naturschutzgebieten. Selbst die ivoirische Regierung stellt das nicht in Abrede. Das zeigt die Tragweite des Problems: Bis zu einem Sechstel aller Kakaobohnen, die auf den Weltmarkt gelangen, werden in Gebieten wie Dé geerntet. Die zahllosen illegalen Plantagen, die verbotenen Siedlungen und die über eine Million Menschen, die in den rechtsfreien Schutzgebieten arbeiten – sie sind ein Eckpfeiler der Schokoladeindustrie.

«Sie wollen Bohnen, ich liefere Bohnen. So einfach ist das.»

Vereine:

Original Beans Schokolade

https://planetbox-duentscheidest.de/item/felix-finkbeiner-hamburg/

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Quelle: https://www.nzz.ch/international/kakao-aus-cote-divoire-illegale-plantagen-und-keine-gesetze-ld.1528923?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

              https://www.deutschlandfunk.de/kakao-aus-der-elfenbeinkueste-rohstoff-als-fluch-und-segen.724.de.html?dram:article_id=309710

 

 

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