Wir haben an Dich kurz ein paar Fragen rund um dein Unternehmen? und deine Erfahrungen als Unternehmen / Startup-Gründer.
Wie sind die Idee und das Konzept für das Startup entstanden? oder Kannst du bitte kurz erzählen was euer Unternehmen / Startup ausmacht?
Ralph Gemmel:
Die Idee einen Gin zu machen kam von Bärbel, meiner Frau. Eigentlich mache ich Whiskyverkostungen und hatte da schon mal einen Scotch Single Malt für meine Stammkunden als „Hangelar Edition No. 1“ abgefüllt und wartete auf ein weiteres Fass für eine zweite Abfüllung. Bärbel erinnerte mich daran, dass ich bei den Tastings immer erkläre, dass die Schotten so lange sie auf ihre erste reife Abfüllung warten in zwischen doch vielfach Gin produzieren. Jetzt muss noch eine entsprechende Nische gefunden werden und das passierte als ich mit dem Hund in der Hangelarer Heide spazieren ging. Dort kam die zündende Idee mit der Möhre – hier wurden früher Möhren angebaut, in den Nachbardörfern heißen die Hangelarer immer noch „Hangelarer Murre“, also Hangelarer Möhren. Da das Netz bei der Recherche versprach wenig ähnliche Produkte auf dem Markt zu finden (Elg Gin aus Dänemark fiel uns lediglich auf) war die Idee für eine außergewöhnliche Zutat geboren.
PlanetBox: Die größten Hürden auf dem Weg zur Gründung waren? oder Welche Person hat dich/euch bei der Gründung besonders unterstützt?
Ralph Gemmel:
Die Kapitalbeschaffung ist und bleibt die größte Herausforderung bei einer Neugründung, denke ich. Gerade im Zusammenspiel mit der Herstellung von Alkohol wird man da auch von den Banken gerne recht alleine gelassen, die KfW schließt z.B. Gründungsdarlehen für Alkoholgründungen aus. Grundsätzlich, so habe ich von Gründern anderer Branchen gehört, ist das Gründungsklima in Deutschland aber wohl allgemein eher schlechter als im Ausland.
PlanetBox: Wie wichtig waren „richtige Kontakte“, ein großes Netz an Kontakten für den Einstieg/Start? oder
Warum habt ihr nicht einen der üblichen Hype-Standorte wie Berlin und Hamburg gewählt?
Ralph Gemmel:
Ein Netzwerk ist nie ein Fehler und schadet nur jenen, die keines haben. Wir sind „Dorfkinder“ aus dem Speckgürtel Bonns, wenn man es auf Metropolen beziehen will von mir aus Kölns. Das ist gut so und das bleibt auch so. Hier haben wir alles was wir brauchen und wir hier schlägt unser rheinisches Herz am lautesten. Und, um aufs Netzwerk zurückzukommen, hier gilt immer noch „Man kennt sich, man hilft sich“, die ausformulierte Version des „kölsche Klüngels“ …
PlanetBox: Wie habt ihr es zu Beginn geschafft, in aller Munde zu kommen, bekannt zu werden, euch zu positionieren?
Ralph Gemmel:
Wir haben über die üblichen Social-Media-Kanäle versucht auf uns aufmerksam zu machen. Zudem waren sicher auch die zwei Gold-, eine Silber- und zwei Bronzemedaillen bei Spirituosenwettbewerben schon im ersten Halbjahr unseres Daseins sicher hilfreich.
PlanetBox: Wie werden neue User auf dein Produkt/Dienstleistung aufmerksam?
Ralph Gemmel:
Wir versuchen im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten an Messen teilzunehmen, zudem beackern wir wie oben gesagt das Feld Social-Media. Wir glauben an die Überzeugungskraft unseres Gins – wem er gefallen hat der wird es auch weitererzählen. Mundpropaganda bleibt ein erheblicher Faktor in der Werbung.
PlanetBox: Was ist neu an dem was Du tust?
Ralph Gemmel:
Wir haben den Gin nicht neu erfunden. Aber wir haben mit der Möhre wie geschildert eine Nische gefunden. Zudem ist unser Gin so aufgestellt, dass er auch pur gut funktioniert, was nicht immer so ist. Für mich als „Whiskymensch“ ist das schon entscheidend gewesen – eine Spirituose muss für mich immer auch solitär überzeugen können.
PlanetBox: Wie sehen die nächsten Meilensteine aus?
Ralph Gemmel:
Aktuell arbeiten wir an einer neuen Variante unseres Gins. Diese soll, wenn alles gut läuft, im April auf den Markt kommen.
Danke das Du zu unseren Fragen dir die Zeit genommen hast.
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