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Mief in der Biotonne: Damit der Müll im Sommer nicht stinkt

Tipp Nr. 1: Beim Vorsortieren schon aufpassen

Das Problem beginnt in der Küche. In vielen Haushalten gibt es getrennte Abfalleimer. Schon dort können Fliegen ihre Eier in die organischen Reste legen. Also sollte man diese Behälter geschlossen halten, mit Zeitungspapier auslegen, Abfälle möglichst in Zeitungspapier gewickelt dort hinein werfen und die Behälter oft ausleeren. Spätestens an jedem dritten Tag.

Tipp Nr. 2: Schatten

Klar, dass die Grüne Tonne nicht in der prallen Sonne stehen darf! Sonst wird „neues Leben” in der Tonne geradezu ausgebrütet. Schimmelpilze, Bakterien und Fliegenmaden lieben das feuchtwarme Klima dort und gedeihen prächtig. Ab in den Schatten damit! Dass der Standplatz nicht ausgerechnet unter dem Fenster der Nachbarn sein sollte, dürfte übrigens auch selbstverständlich sein.

Tipp Nr. 3: Zeitungspapier

Wer es sich zur Regel macht, Bioabfälle schon in der Küche in Zeitungspapier zu wickeln, wird kaum je Probleme mit Fliegenplagen haben. Auch Papiertüten sind praktisch. Die Wirtschaftsbetriebe bitten allerdings darum, keine bunt bedruckten zu verwenden. Und es lohnt sich auch, auf jeden Fall zu unterst in die Biotonne eine dicke Schicht aus geknäultem Zeitungspapier zu geben, zum Aufsaugen von Flüssigkeiten. Aber bitte keine bunt bedruckten Illustrierten!

Tipp Nr. 4: Weniger Feuchtigkeit

Je weniger Feuchtigkeit in der Tonne, desto besser. „Lassen Sie Suppen und Soßen durch ein Sieb gut abtropfen und werfen Sie nur die festen Bestandteile in die Biotonne”, rät eine Abfallberaterin im Internet. Weil Fliegenmaden Feuchtigkeit brauchen, um sich zu entwickeln, liest man auch häufig den Tipp, in die Tonne Mittel zu streuen, die Feuchtigkeit binden. Genannt werden da meist Gesteinsmehl, Tonmehl oder Kalk, die man wie eine Puderschicht auf die Abfälle streuen soll. Mit Gesteinsmehl, Tonmehl und gelöschtem Kalk ist das in Ordnung – allerdings klebt das Mehl dann meist innen an den Plastikwänden der Tonne fest. Und zwar so sehr, dass man zum Säubern einen Dampfstrahler braucht. Von Branntkalk, also ungelöschtem Kalk, ist abzuraten. Der wirkt zusammen mit Wasser ätzend, wird sehr heiß und kann die Tonne beschädigen.

Tipp Nr. 5: Regelmäßig auswaschen

In Süddeutschland ist es selbstverständlich, in Eschweiler eher die Ausnahme: nach der Leerung werden die Tonnen gesäubert. Das geht mit dem Gartenschlauch ganz fix. Einmal kräftig aussprühen, anschließend das Abfallgefäß mit offenem Deckel in der Sonne trocknen lassen. Das ist vor allem gegen üble Gerüche gut.

Tipp Nr. 6: Sauberer Rand

Halten Sie den Deckelrand der Biotonne möglichst sauber. Er kann sonst für Fliegen ein bevorzugter Eiablageplatz werden. Deshalb der Tipp: Einmal in der Woche den Rand der Tonne mit Essigwasser abwischen.

Tipp Nr. 7: Offen oder geschlossen?

Um den Fliegen die Eiablage zu erschweren, halten Sie stets den Deckel des Vorsortiergefäßes und der Biotonne gut geschlossen. Dann kommen keine Fliegen rein. Und keine Fliegen bedeutet: keine Maden. Zwar liest man oft den Tipp, die Biotonne einen Spalt aufstehen zu lassen, damit Feuchtigkeit verdunstet. Aber dann sollte man auf andere Art dafür sorgen, dass sie fliegenfrei bleibt. Nähen Sieaus einem alten feinmaschigen Stück Gardine eine Abdeckung mit einem Gummizug am Rand. Die spannen sie als Fliegennetz über die Tonne.

Tipp Nr. 8: Biotonnen-Pulver

Natürlich gibt es auch im Bau- und Gartenhandel, die für mehr Hygiene in der Tonne sorgen. Dieses Biotonnenpulver, meist auf Basis von Gesteinsmehl, ist kompostierbar und biologisch abbaubar, es verhindert die Entstehung von Schimmelpilzen und überdeckt die Zersetzungsgerüche in den Küchenabfällen. Aber wer die Tipps 1 bis 7 befolgt hat, wird diese Hilfe kaum nötig haben.

Tipp Nr. 9: Einfrieren ist grenzwertig

Ja, man kann seinen Biomüll auch einfrieren. Dieser Tipp ist aus ökologischer Sicht grenzwertig, denn das ist pure Energieverschwendung. Dennoch gibt es Situationen, wo er hilfreich sein kann. Nämlich dann, wenn man in Urlaub fährt und die nächste Biotonnen-Abfuhr verpasst. Und die Tonne dann wochenlang vor sich hin gärt und schimmelt. Da kann es tatsächlich viel Stress vermeiden, wenn jemand – schlechtes Gewissen hin oder her – seinen Biomüll kurz vor der Abfahrt in die Gefriertruhe packt und erst nach der Rückkehr aus dem Urlaub in die Tonne wirft.

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