StartUp/Unternehmen

PlanetBox – Stellt das Unternehmen Biobrush GmbH | Berlin und deren Gründerin Nannett Wiedemann vor.

Wir haben  an Dich  kurz ein paar Fragen rund um  dein Unternehmen? und deine Erfahrungen als Unternehmen / Startup-Gründerin.

PlanetBox: Wie sind die Idee und das Konzept für das Startup entstanden?

Nannett Wiedemann :

Geht man mit seinen Kindern zur zahnärztlichen Vorsorge, bekommt die ganze Familie allerlei Tipps und Ratschläge zur Zahnpflege. So erging es auch uns. Unser Zahnärztin empfahl uns, Zahnseide-Sticks zu verwenden. Kinderhände können diese besser greifen und müssen den losen Faden nicht umständlich um den Finger wickeln. So erlernen sie den Umgang mit Zahnseide leichter. Das war plausibel!

Zu diesem Zeitpunkt beschäftige ich mich mit verschiedenen Geschäftsmodellen, bei denen meine Faszination für Biokunststoffe eine große Rolle spielten. Nicht nur, dass diese einen Weg aus dem fossil-basierten Wirtschaftssystem weisen können, ein Teil dieser Kunststoffe ist nach nur wenigen Jahren biologisch abgebaut. Besonders spannend fand ich Werkstoffe, denen Reststoffe zugrunde liegen.

Als ich nach unserem Zahnarztbesuch und in meinem Pflichtbewusstsein als Mutter diese Zahnseide-Sticks kaufte, fiel mir zwar auf, dass diese durchaus ihre Funktion als Lernhilfe erfüllen. Jedoch sind die Kinder aufgefordert, diese aus endlichen Rohstoffen bestehenden Sticks nach dem einmaligen Gebrauch wegzuschmeißen. Wertvolle Ressourcen für die Tonne! Mir stellte sich die Frage – Was bringen wir unseren Kindern wirklich bei? Diese Fragestellung brachte den Stein ins Rollen und die Idee „biobrush“ war im Mai 2014 geboren.

Nun, Zahnseide-Sticks bieten wir bis heute nicht an. Stattdessen haben wir mit Zahnbürsten für Kinder und für Erwachsenen begonnen. Unsere Philosophie ist es, immer am Puls der Zeit die Entwicklungen innovativer und ressourcenschonender Materialien unter Berücksichtigung zahnmedizinischer Kriterien in unsere Produkte einfließen zu lassen. Auf dieser Basis bauen wir unser Sortiment aus. Für Einwegprodukte haben wir noch immer keine Verwendung.

PlanetBox: Die größten Hürden auf dem Weg zur Gründung waren?

Nannett Wiedemann :

Die Finanzierung! Mit Vorliebe werden in Deutschland technologisch ausgerichtete und patentierfähige Geschäftskonzepte unterstützt. Dabei geht es bei staatlichen Förderungen nicht selten darum, dass der Standort Deutschland interessant bleibt. Bei der Finanzierung durch VC sieht es ähnlich aus.
 „Anwender“, also die B2B-Kunden solcher Tech-Unternehmen haben es da vergleichsweise schwer. Dabei sind gerade StartUps, die bspw. Materialideen in Produkte wandeln und in den Alltag tragen, glaubhafter als jeder Großkonzern und dabei wesentlich kompromissloser in der Umsetzung. Beide Unternehmenstypen bilden eine Symbiose und sollten gleichermaßen von Förderungen profitieren können. Ich habe mir bei meiner Bank knapp zwei Jahre die Zähne ausgebissen. Am Anfang fehlte der Glaube an das Geschäftsmodell, dann stimmten die Umsatzzahlen nicht, doch zum Schluss überwog meine Hartnäckigkeit 🙂

PlanetBox: Welche Person hat dich bei der Gründung besonders unterstützt?

Nannett Wiedemann :

Wenn man sich auf den Weg macht, gibt es viele Begegnungen, die das Projekt auf irgendeine Weise beeinflussen. Die wichtigste Person war mein damaliger Geschäftspartner Sönke Baumgärtner. Er war derjenige, der mich mit Biokunststoffen vertraut machte, mit dem ich später das Konzept entwarf und biobrush 2015 gründete. Wichtig für mich war auch Günter Faltin und sein Labor für Entrepreneurship. In seinem Buch „Kopf schlägt Kapital“ fragt G. Faltin, warum macht eigentlich niemand eine Zahnbürsten-Kampagne?‘. Zahnbürsten! Witzig, dachte ich. Bis ich mit meinen Kindern beim Zahnarzt war…

PlanetBox: Wie wichtig waren „richtige Kontakte“, ein großes Netz an Kontakten für den Start?

Nannett Wiedemann :

Ehrlich gesagt hatte ich das nie. Sicher wäre manches schneller und leichter gegangen….

PlanetBox: Warum habt ihr nicht einen der üblichen Hype-Standorte wie Berlin gewählt?

Nannett Wiedemann :

Doch, genau das haben wir.

PlanetBox: Wie habt ihr es zu Beginn geschafft, euch zu positionieren?

Nannett Wiedemann :

Für ein groß angelegtes Marketing hatten wir kein Geld. Auch ist die Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit einer Werbe-Kampagne nicht so hoch, wenn Produkt und Firma unbekannt sind. Für ein StartUp ist aus meiner Sicht Empfehlungs-Marketing am besten geeignet. Wir entschieden deshalb, an Wettbewerben teilzunehmen. Wenn wir Experten überzeugen können, ist das die beste Werbung. Die Rechnung ging auf. Mit unseren internationalen Auszeichnungen wurden Kunden aus der ganzen Welt auf uns aufmerksam.

 

PlanetBox: Was ist neu an dem, was Du tust?

Nannett Wiedemann :

Wir verbinden „öko“ mit Design. In dem wir den Unterschied zur klassischen Handzahnbürste möglichst gering halten, aber den gewohnten Komfort und Hygieneanspruch, den eine glatte Kunststoff-Oberfläche bietet, aufrecht erhalten, senken wir die Schwelle zum Umstieg auf ein „Öko“-Produkt. Auch ist es uns wichtig, unsere Bürsten für einen bezahlbaren Preis anzubieten. Ansonsten hätten wir ein weiteres Premium-Produkt geschaffen, dass sich nur wenige leisten können. Damit wird kein ökologischer Effekt erzielt.

PlanetBox: Wie sehen die nächsten Meilensteine aus?

Nannett Wiedemann :

Würde ich ungern verraten…

 

Danke  das Du   zu unseren Fragen dir die Zeit genommen hast ,

Neugierig geworden – mehr über das Unternehmen / Shop – BILD ANKLICKEN es lohnt sich

 

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