Wir haben an Dich kurz ein paar Fragen rund um dein Unternehmen? und deine Erfahrungen als Unternehmen / Startup-Gründerin.
Wie sind die Idee und das Konzept für das Startup entstanden? oder Kannst du bitte kurz erzählen was euer Unternehmen / Startup ausmacht?
Nina Lacher:
„Als mein Mann Alexander und ich OGNX im Jahr 2013 gegründet haben, war der Markt für nachhaltige Yogabekleidung noch sehr überschaubar und modische Trends wurden kaum bis gar nicht aufgegriffen. Von Anfang an waren wir überzeugt davon, dass Nachhaltigkeit unbedingt einen Platz in der Modebranche haben muss und so waren zwei wesentliche Merkmale von OGNX gesetzt: Nachhaltige, hochwertige Produkte mit einem unverkennbaren Design und hoher Funktionalität.“
PlanetBox: Die größten Hürden auf dem Weg zur Gründung waren? oder Welche Person hat dich/euch bei der Gründung besonders unterstützt?
Nina Lacher:
Als wir OGNX gegründet haben, gab es noch keinen reinen nachhaltigen Onlineshop für Yoga.
Es gibt so viele Entscheidungen, die man zu treffen hat, wie z.B. das Front- und Backend, das man einsetzt, die dahinterstehende Buchhaltung. Alle Strukturen, die mit der Zeit immer wichtiger werden und durchaus ein größeres technisches Wissen vorrausetzen, sind für mich bis heute eine Herausforderung. Ich bin ein sehr visueller, kreativer Mensch und eine Firma zu leiten, verlangt sehr viele unterschiedliche Skills von demjenigen, der auch unangenehme Entscheidungen zu treffen hat. Ich würde sagen, das ist bis heute das, was mich am meisten fordert, aber auch das, was mir am meisten Spaß macht. Die Entwicklung des Unternehmens zu sehen und wie es sich verändert, das motiviert mich ungemein.
Ursprünglich haben wir vor allem mit Bio-Baumwolle gearbeitet und uns mit Qualität & Design schnell ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet. Für die Weiterentwicklung der OGNX Sport Kollektion haben wir nach alternativen Funktionsmaterialien gesucht, die unsere Kollektion optimal ergänzen.
Erste Versuche, recyceltes Polyester in das Produktsortiment aufzunehmen, waren nicht sofort umsetzbar, da wir zunächst keine fairen und nachhaltigen Hersteller in diesem Segment gefunden haben, die unseren Ansprüchen genügt haben. Herausforderungen lassen einen ja bekannterweise wachsen und wir haben uns bewusst gemacht, wie wichtig es ist, an innovativen Lösungen zu arbeiten. Nachhaltigkeit, Fairness und Umweltbewusstsein müssen einen festen Platz in der Textilbranche einnehmen, denn nur so haben Konsumenten die Möglichkeit, sich noch leichter für nachhaltig produzierte Mode zu entscheiden.
Inzwischen arbeiten wir mit unterschiedlichen, innovativen Betrieben in Europa, der Türkei und Fernost zusammen, die unsere Sportkleidung aus recyceltem Polyester und Polyamid unter fairen Bedingungen produzieren und gemeinsam mit uns neue, alternative Gewebe entwickeln.
PlanetBox: Warum habt ihr nicht einen der üblichen Hype-Standorte wie Berlin und Hamburg gewählt?
Nina Lacher:
Begonnen hat alles zwischen München, wo das Daily Business passiert und Berlin, wo wir lange unser eigenes Lager hatten, also quasi „best of both worlds“. Inzwischen ist unser Team gewachsen und sitzt zum Teil an unserem Hauptstandort in München, aber auch in Berlin und Köln. Wir haben uns nie bewusst für oder gegen einen Standort entschieden, sondern haben immer versucht im Flow zu bleiben und so die bestmöglichen Entscheidungen für das damals noch junge Unternehmen zu treffen.
PlanetBox: Wie habt ihr es zu Beginn geschafft, in aller Munde zu kommen, bekannt zu werden, euch zu positionieren?
Nina Lacher:
Da ich davor schon einige Jahre in der „Yogawelt“ gearbeitet habe und selbst schon viele Jahre Yoga übe, hatte ich viele Freunde in der Szene und Zugriff auf ein großes Netzwerk und wertvolle gewachsene Kontakte. Durch Teilnahme an zahlreichen Branchenevents, sowie intensives Kooperationsmarketing, konnten wir unsere Reichweite und unser Netzwerk weiter ausbauen. Außerdem war die Bildsprache immer ein wichtiger Punkt unserer Brandstrategie und wir haben von Anfang an auf außergewöhnliche Kampagnen mit coolen und glaubhaften Testimonials gesetzt.
PlanetBox: Wie werden neue User auf dein Produkt/Dienstleistung aufmerksam?
Nina Lacher:
Wir machen derzeit Werbung auf Social Media und in verschiedenen Offline Kanälen wie dem Yoga Journal oder ähnlich zielgruppen-orientieren Medien. Eine spannende neue Initiative, die wir vor Kurzem ins Leben gerufen haben, ist unser Ambassador Programm, bei dem wir unsere Kunden und Fans in den Ausbau unserer Reichweite einbeziehen.
PlanetBox: Was ist neu an dem was Du tust?
Nina Lacher:
OGNX verbindet nachhaltige und funktionale Materialien nicht nur mit fairen Arbeitsbedingungen, sondern zugleich mit unverkennbaren und einzigartigen Designs. Unsere Styles sind nicht ausschließlich für die Matte oder im Fitnessstudio geeignet, sondern auch im Alltag. Mit unserer Sortimentserweiterung wie Trinkflaschen oder Periodenunterwäsche runden wir unser Angebot zur Unterstützung eines nachhaltigen Lifestyles optimal ab.
PlanetBox: Wie sehen die nächsten Meilensteine aus?
Nina Lacher:
Der Einsatz chemischer Textilfasern ist nicht optimal und wir versuchen Kunstfasern so gut es geht zu vermeiden. Die Verwendung recycelten Polyesters ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, doch noch lange nicht das Ende. Wir beobachten gespannt die Entwicklungen auf dem Gebiet erneuerbarer Rohstoffe und arbeiten bereits an einer ersten Kollektion aus pflanzlichem „Ersatz-Polyester“. Auf diese Weise packen wir das Problem sprichwörtlich an der Wurzel, minimieren
die Umweltbelastungen bei der Herstellung und ermöglichen die Rückführung der Produkte in den ökologischen Kreislauf.
Langfristiges Ziel ist es dabei nicht nur all unsere Produkte und die damit verbundene Logistik, sondern auch unsere Büros so energieneutral und umweltfreundlich wie möglich zu gestalten.
Danke das Du zu unseren Fragen dir die Zeit genommen hast.
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