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Bürohunde „Man kann sich nicht streiten, während man einen Hund streichelt“ by Bundesverband Bürohund e.V.

Eine Streicheleinheit am Schreibtisch, ein Spaziergang in der Mittagspause: Hunde am Arbeitsplatz sind längst keine Seltenheit mehr.

Das Hamburger Unternehmen Staffnet hat sogar drei Bürohunde. Funktioniert das?

Hunde im Büro sorgen für Lärm, Dreck und Ablenkung – könnte man meinen. Nicht so im Hamburger Unternehmen Staffnet: Aufs Kommando tappen die beiden graubraunen Mischlingshunde von Anja Kühnbaum durch das Zimmer und legen sich auf ihre orangefarbenen Kissen. Mit wachen Augen und schiefgelegtem Kopf beobachten sie das Geschehen.

„Es ist wichtig, dass sie so gut erzogen sind“, sagt Kühnbaum, „sonst könnte ich sie hierher nicht mitnehmen.“ Joey und Coco sind zwei von drei Bürohunden bei Staffnet – an ein paar Tagen in der Woche begleiten sie die Gründerin und Geschäftsführerin des Personaldienstleisters zur Arbeit. „Das hat bisher immer gut geklappt“, sagt Kühnbaum.

Schon vor 20 Jahren, als sie noch bei einem anderen Unternehmen arbeitete, habe sie regelmäßig ihre Schäferhündin Pia mit ins Büro genommen. Inzwischen kommt neben ihren beiden Hunden auch Shelby, der rotblonde Mischling von Mitarbeiterin Annett Wohlers, mit ins Staffnet-Büro.

Kühnbaum ist überzeugt, dass die Tiere am Arbeitsplatz für eine entspanntere Atmosphäre sorgen. So reagierten die Hunde etwa sehr sensibel auf Stress oder Aufregung und wirkten in angespannten Situationen wie ein Mediator. „Man kann sich kaum streiten, wenn man gleichzeitig einen Hund streichelt“, sagt die Geschäftsführerin.

Rücksicht auf Mitarbeiter mit Hundeangst

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine kürzlich vom Bundesverband Bürohund veröffentlichte Umfrage unter gut 1300 Erwerbstätigen in Deutschland: Mehr als 90 Prozent der Teilnehmer, die in einem Unternehmen mit Bürohund arbeiten, nehmen demnach eine Verbesserung des Arbeitsklimas durch die Tiere wahr. „Der Hund schafft eine Brücke zwischen Menschen“, heißt es auf der Webseite des Verbands.

Der Bundesverband Bürohund unterstützt Unternehmen unter anderem durch Infomaterial und Schulungen dabei, Hunde in den Arbeitsalltag zu integrieren. Das Interesse daran sei in den letzten Jahren deutlich gestiegen, sagt Pressesprecher Daniel Rüder. Inzwischen erhalte der Verband mehr als zwei Dutzend Anfragen pro Tag.

Doch es gibt auch Stimmen, die sich gegen die vierbeinigen Kollegen aussprechen. Man müsse Rücksicht nehmen auf Mitarbeiter, die Angst vor Hunden haben oder allergisch auf die Tiere reagieren, heißt es etwa von Kritikern. Bei Staffnet halten sich die Bürohunde laut Kühnbaum daher nur in der zweiten Etage auf, wo die Kunden nicht mit ihnen in Kontakt kommen. „Man kann ja nicht von jedem erwarten, dass er das gut findet“, sagt sie.

Weil die tägliche Fahrt aus ihrem Wohnort in Schleswig-Holstein nach Hamburg für Joey und Coco zu stressig sei, nimmt Kühnbaum die beiden Hunde nur ab und zu mit zur Arbeit. In der Mittagspause beschäftige sie sich dann ausgiebig mit ihnen, sagt sie: „Die Hunde wissen genau, wann Zeit für den Spaziergang ist. Dann stehen sie schon an der Treppe bereit.“

Bei den insgesamt sieben Mitarbeitern des Unternehmens, von denen einige auch eigene Tiere haben, sind die drei Bürohunde laut Kühnbaum jedenfalls sehr beliebt. Wenn mal ein Hund bellt oder ein paar Haare herumliegen, müssten die Mitarbeiter dem natürlich eine gewisse Toleranz entgegenbringen. „Aber die braucht man gegenüber Kollegen ja manchmal auch“, sagt Kühnbaum lachend.

Du möchtest weitere Informationen über den Verein und seine Tätigkeit;

Bundesverband Bürohund e.V.

 

Quelle: http://bv-bürohund.de/

Spiegel Online: Bürohunde

https://www.spiegel.de/karriere/buerohunde-tiere-als-streitschlichter-in-einem-hamburger-unternehmen-a-1274099.html

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