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Stirbt der Hai, stirbt das Meer – wir gleich mit. Eine Aussage von „Sharkproject Germany“

Der Verein „Sharkproject Germany“ setzt sich für den Schutz der Haie und der marinen Ökosysteme ein

Haie sind ein Wunder der Natur. Seit 400 Millionen Jahren jagen sie im Meer, sind perfekt an ihre Umgebung angepasst. Während wir nur sehen, riechen, schmecken, hören und tasten können, kann der Raubfisch mit seinen Lorenzinischen Ampullen die elektrische Spannung von Herzschlägen messen und mithilfe seines Seitenlinienorgans sogar Objekte scannen.

Sharkproject ist eine Artenschutzorganisation, die sich seit 2002 für Haie und das marine Ökosystem einsetzt und unter anderem in Deutschland, der Schweiz und Österreich vertreten ist.
„Der Hai hat eine wichtige Rolle im Ökosystem Meer“, sagt Daniel Lyko. Als eine Art Meerespolizei fresse er vor allem alte und kranke Fische und hält so das Ökosystem aufrecht. Stirbt der Hai, stirbt auch das Meer. „Im Meer wird etwa die Hälfte unseres Sauerstoffes produziert – wir nehmen uns selbst unsere Lebensgrundlage, wenn wir den Hai nicht schützen“, ist Lyko überzeugt. Jedes Jahr werden 100 bis 150 Millionen Haie getötet, sei es als Opfer gezielter Jagd oder als Beifang. Viele Haiarten sind vom Aussterben bedroht.

Mit dem aus dem Kino bekannten menschenfressenden Monster hat der Fisch wenig zu tun. Jährlich sterben weltweit durchschnittlich acht Menschen durch Haiangriffe – zum Vergleich: durch Giftschlangen sterben 75.000 Menschen.
Sharkproject hat sich zum Ziel gesetzt, über den Raubfisch aufzuklären und über den Zustand der Weltmeere zu informieren. Mit kostenlosen Vorträgen in Schulen und Universitäten sowie Ständen auf Messen und Events informiert Daniel Lyko über den Hai, das Ökosystem Meer, Plastikmüll oder die Folgen der Fischerei. Das Sharkproject ist Kooperationspartner der Hittfelder Sharks und bei den Bundesliga-Heimspielen der Basketballer regelmäßig mit einem Stand vertreten.

Der gemeinnützige Verein ist auf Spenden angewiesen. „Unsere Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich, sämtliche Spenden fließen in Aktionen, Kampagnen und Informationsbroschüren“, betont Daniel Lyko. Der Verein veranstaltet regelmäßig Ocean Cleanups und unterstützt Meeres- und Haischutzaktionen von Costa Rica bis Spanien. In Deutschland treibt Lyko eine Aufklärungskampagne zur Schillerlocke voran und vergibt Siegel an Restaurants, die auf Hai-, Schwert- und Thunfischfleisch verzichten.

Dafür sucht er noch Mitstreiter.
• Wer Interesse an einem Vortrag über Haie hat oder sich beim Sharkproject engagieren möchte, schreibt Daniel Lyko per E-Mail an d.lyko@sharkproject.org.

Mehr Infos unter www.sharkproject.org.

 

Beitrag von Sea Shepherd Deutschland e. V.   Wenn die Meere sterben, dann sterben wir alle!

Wenn die Meere sterben, dann sterben wir alle. Warum?
Kommentar von Sea Shepherd-Gründer Captain Paul Watson

Einige Leute haben mich gebeten, zu erklären, warum denn die Menschheit ausstirbt, wenn das Meer stirbt.

Milliarden Menschen sind vom Meer als Nahrungsquelle abhängig, und ich spreche nicht von Restaurants, Sushi Bars und Fischmärkten in New York, Paris, London, Tokio oder Sydney. Ich rede von extrem armen Menschen, deren Leben tatsächlich davon abhängt, ob sie Fisch fangen.

Aber Essen, das aus dem Meer gefischt wird, ist der geringste der Faktoren, die uns umbringen werden.

Das Meer ist das Lebenserhaltungssystem für den Planeten, da es die Hälfte allen Sauerstoffs zum Atmen liefert und das Klima reguliert. Das Meer ist auch die Pumpe, die uns frisches Wasser ermöglicht. Es ist, gemeinsam mit der Sonne, die treibende Kraft des globalen Kreislaufs, der das Wasser vom Land über das Meer in die Atmosphäre und wieder zurück aufs Land transportiert.

Plankton – die bedeutendste Gruppe von Pflanzen- und Tierarten auf dem Planeten (Bakterien ausgenommen). Die Planktonmenge hat sich seit 1950 um 40% reduziert, dennoch wird mittlerweile Plankton von norwegischen und japanischen Fischereikonzernen kommerziell genutzt, um Millionen Tonnen von Plankton für die Umwandlung in proteinreiches Tierfutter zu gewinnen.

Jedes Jahr werden 65 Milliarden Tiere geschlachtet, um Menschen zu ernähren und 40% von all dem gefangenen Fisch wird zu Katzenfutter und Fischmehl verarbeitet, um damit Schweine, Hühner, Zuchtlachse, Pelztiere zu füttern. Wegen dem Rückgang der Fischpopulationen planen die Unternehmen, Fischmehl durch eine Planktonpaste zu ersetzen.

Ist billiges Fischmehl für Haustiere es wert, dass wir den Planeten unserer Sauerstoffvorräte berauben?

Woher kommt Sauerstoff? Rund 50% kommen aus dem Wald, den wir rapide abholzen. Der Rest kommt aus dem Meer.

Ein Teil des Sauerstoffs wird von Algen und Seegras produziert, aber der Hauptanteil des Sauerstoffs wird von Phytoplankton produziert – das sind mikroskopisch kleine Einzeller, die die Fähigkeit haben, Photosynthese zu betreiben. Diese kleinen Lebewesen leben an der Meeresoberfläche (und in Seen und Flüssen) und bilden die Grundlage der aquatischen Nahrungsmittelkette.

Während der Photosynthese entnimmt Phytoplankton Kohlendioxid dem Meerwasser und gibt Sauerstoff frei. Der Kohlenstoff wird Teil ihrer Körper.

Plankton bildet den Anfang der Nahrungsmittelkette im Meer und sein wichtigster Beitrag ist zusätzlich die Sauerstoffbereitstellung und Kohlenstoffbindung.

Die Industrien, die Fische und andere Tiere töten, berauben die Meere ihrer Sauerstoffproduktion – und das nur für kurzfristige Profite.

Dies ist eine der Sachen, die vermutlich NICHT auf der UN-Klimakonferenz in Paris in zwei Monaten diskutiert werden wird.

Andere Faktoren, die den Planktonbestand verringern, sind die Übersäuerung durch übermäßigen Kohlendioxidgehalt, Umweltverschmutzung, Lebensraumzerstörung und die radikale Verkleinerung der Walpopulationen.

Die Wale sind die grundlegende Spezies für die Düngung von Phytoplankton. Ein Blauwal zum Beispiel scheidet pro Tag drei Tonnen stickstoff- und eisenhaltige Exkremente aus und liefert so Nährstoffe für Phytoplankton. Im Gegenzug ist Phytoplankton Nahrung für Zooplankton, Fische und letzten Endes alles, das im Meer lebt.

Um die Phytoplanktonmengen wiederherzustellen, müssen wir die Walpopulationen wieder herstellen und die industrielle Nutzung der Artenvielfalt im Ozean abschaffen. Ebenso müssen die Regierungen alle Subventionierungen von industrieller Fischerei abschaffen.

Die Realität ist, dass es einfach nicht genug Fische im Meer gibt, um die sich stetig vergrößernde Menschheit zu ernähren. Dieses Konzept ist einfach verständlich – je mehr Menschen Fisch direkt oder indirekt (d.h. über Fischmehl) essen, desto mehr tragen sie zur Verringerung des Fischbestandes bei.

Diese Verringerung bedeutet ein vermindertes Angebot, das zu erhöhten Subventionen führt, damit effektivere Technologie zur Verfügung steht, mit der noch mehr der verringerten Bestände entnommen werden kann. Wenn diese Subventionen nicht gekürzt werden, wird der Rückgang der Populationen in einem Zusammenbruch enden. Ich nenne das die „Wirtschaft der Ausrottung“.

Es muss ein weltweites Moratorium für alle industriellen Fischereien geben. Und das Töten von Walen muss weltweit zu einem Ende kommen. Wir müssen die Wal- und Fischpopulationen auf den Stand vor der Ausbeutung (durch uns Menschen) bringen. Wir müssen uns auf die Wiederbelebung der Artenvielfalt in den Meeren konzentrieren, um den Klimawandel und den Rückgang der Sauerstoffproduktion durch Phytoplankton anzugehen.

Wird das auf Kosten der Gewinne gehen? Absolut. Wird es Arbeitsplätze kosten? Absolut. Aber sind Arbeitsplätze und Profit es wirklich wert, dass wir das Lebenserhaltungssystem des Planeten zerstören?

Seltsamerweise ist die Antwort vieler Politiker dieser Welt auf diese Frage „Ja“.

Die Lösungen zum Klimawandel sind einfach, aber leider sind Lösungen nichts, was irgendjemand in Paris in zwei Monaten diskutieren wird, schon gar nicht bei der Versammlung der führenden Politiker.

Die Lösungen sind:

1. Das Ende der ökologisch zerstörerischen, Treibhausgas produzierenden Tierfleischindustrie, die jährlich mehr Treibhausgase produziert, als die gesamte Transportindustrie.
2. Ein weltweites Moratorium bezüglich aller industriellen Fischereien.
3. Das Ende jeglicher Waltötungen, egal durch wen, wann und warum.

Der Zusammenbruch der Artenvielfalt im Meer sowie der katastrophale Zusammenbruch der Phyto- und Zooplanktonmengen im Meer werden den Zusammenbruch der Zivilisation nach sich ziehen und höchstwahrscheinlich die Auslöschung der menschlichen Spezies.

Und das ist der Grund, warum wir sterben werden, wenn die Meere sterben!

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