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Deutschland muss raus aus der Massentierhaltung – Grausame Tierfabriken – Fleisch wie am Fließband:

In Deutschland werden 159 Millionen Geflügel, knapp 27 Millionen Schweine und 12 Millionen Rinder gehalten.

Die Tiere werden möglichst schnell gemästet, um sie nach kurzer Zeit zu schlachten. Bei Masthähnchen ist schon nach 30 Tagen Schluss.

Artgerecht ist das nicht. Meist leiden die Tiere unter erdrückender Enge, unnötigen Qualen und permanentem Stress.

… mit gefährlichen Folgen

Megaställe sind ein Paradies für Krankheitserreger. Damit die Tierfabrik trotzdem wie geschmiert läuft, bekommen die Tiere Medikamente.

Doch die vielen Antibiotika sorgen für resistente Keime, die am Ende in unserer Küche landen.

Mehr noch: Medikamente, Keime und anderen Schadstoffe gelangen als Gülle auf unsere Äcker.

Und das, obwohl wir in Deutschland längst mehr Hühner und Schweine schlachten, als wir verbrauchen. Die Maßlosigkeit in der Mast ist ein Horror für Tier, Mensch und Natur.

 

Nirgendwo in Europa wird mehr Milch und Schweinefleisch produziert als in Deutschland. Die Nutztierhaltung ist auf Exportsteigerung und Wettbewerb ausgerichtet. Das führt zunehmend dazu, dass ein Großteil der deutschen Landwirtinnen und Landwirte dem Preisdruck des Weltmarkts nur dann standhalten kann, wenn sie unter Bedingungen produzieren, die dem Tierschutz zuwider laufen. Oft fehlt es an Platz und Auslauf, die Tiere können sich kaum bewegen oder beschäftigen. Amputationen an Tieren sind weit verbreitet, etwa das Kupieren der Ringelschwänze bei Schweinen oder das Kürzen von Schnäbeln bei Puten.

Seit einigen Jahren aber steigen die Ansprüche der Verbraucherinnen und Verbraucher. So fragen sie beim Kauf zunehmend nach artgerechter Tierhaltung, denken an den Schutz der Umwelt und des Klimas und diskutieren ethische Aspekte. 90 Prozent sagen, sie würden mehr für Lebensmittel ausgeben, wenn dafür die Tiere besser gehalten würden. Für 39 Prozent ist ein höherer Standard in der Haltung der Nutztiere das wichtigste Ziel der Landwirtschaft.

Die Bundesregierung hat sich laut Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, eine „Spitzenposition“ im Tierschutz einzunehmen. Doch mit einem Tierschutzgesetz, das nur als ungenügend bezeichnet werden kann, mit Kontrollen, die viel zu selten stattfinden, und mit Strafen, die nur gering ausfallen, scheint dieses Ziel mehr als ambitioniert. Und EU-Gelder für den Tierschutz? Bei der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) stammen sie aus der zweiten Säule, die beispielsweise Programme für das Tierwohl beim Bau der Ställe vorsieht. Doch die zweite Säule ist im Vergleich zur ersten Säule – die mit ihren Direktzahlungen an die Agrarbetriebe eher die konventionellen Formen der Tierhaltung fördert – stark unterfinanziert, und ihre Mittel sollen weiter zurückgefahren werden. Zudem nutzt Deutschland als einziges EU-Land nicht die Möglichkeit, Direktzahlungen an die Produktion zu koppeln. Damit aber könnte die wünschenswerte Weidetierprämie für Schafe und Ziegen finanziert werden

Um ihre Preise niedrig zu halten, setzt die Fleischindustrie den Fortbestand auch offensichtlicher Mängel bei Haltung und Transport durch

Innerhalb der zweiten Säule sind die Agrarinvestitionsförderprogramme (AFP) das wichtigste Förderinstrument; in Deutschland gibt es davon derzeit 13 verschiedene. Sie haben in den Bundesländern je nach Geografie eigene Schwerpunkte und unterschiedliche Fördersätze, um den Bedürfnissen der jeweiligen Region gerecht zu werden. Sie müssen zwingend zur nachhaltigen und tiergerechten Landwirtschaft beitragen und höhere Standards erfüllen, als es das europäische Recht vorsieht. Seit 2002 dürfen daher tierschädliche Haltungsverfahren wie die Käfighaltung von Hühnern oder die Anbindehaltung von Milchrindern nicht mehr durch ein AFP gefördert werden.

Quelle: Der Agrar-Atlas 2019

Unökologisch, ungerecht und nicht an den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger orientiert – so präsentiert sich die gemeinsame Agrarpolitik der EU seit Jahrzehnten. Auch die alle sieben Jahre stattfinden Reformen ändern daran bislang nichts. Der neue Agrar-Atlas der Heinrich-Böll-Stiftung zeigt, wie Klima, Artenvielfalt und die bäuerliche Landwirtschaft unter der heutigen Agrarpolitik leiden.

Das muss nicht so sein, denn der Agrar-Atlas zeigt auch, dass es viele gute Strategien, politische Ideen und ausreichend Geld gibt, um Klima- und Naturschutz, eine bessere Tierhaltung und eine vielfältige bäuerlichen Landwirtschaft in Europa zu erhalten. Um das zu erreichen müssen die Menschen in Europa verstehen, dass Agrarpolitik nicht nur für Bäuerinnen und Bauern wichtig ist sondern für alle.

Der Argar-Atlas 2019 kann hier bestellt oder heruntergeladen werden.

hier weitere Berichte;

 

Das Geschäft mit dem Fleisch , das Geschäft mit billigem Fleisch boomt immer mehr.

Tierschützer begrüßen Urteil: Schweinebaron erhält Bewährungs-Haftstrafe wegen Tierquälerei

Schweiz: Vorreiter im Tierschutz? / Das Schreddern von lebenden Küken wird in der Schweiz verboten

Die Parteien CDU, SPD und Grüne sind offen für Preiserhöhung. Mehrwertsteuer auf Fleisch soll auf 19 Prozent steigen!

Biolandbau könnte die Welt ernähren-Weniger Fleisch, weniger Abfall.

 

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