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Gerste eine alte Getreidesorte das Comeback mit Rezeptvorschlägen

Comeback einer alten Getreidesorte

Obwohl Gerste nahrhaft und eine der ältesten Getreidesorten ist, wird sie in der Küche eher selten verwendet – bis jetzt.

Gerste hat eine lange Geschichte hinter sich. Im Vorderen Orient und im östlichen Balkan war sie eine der ersten von Menschen angebauten Getreidearten.

In Europa war sie bis ins 16. Jahrhundert hinein gar das Hauptgetreide, vergleichbar mit dem Reis in Asien.

Die Menschen verarbeiteten sie vor allem als Breie oder Suppen.

Als Brotgetreide eignete sich die Gerste wegen ihres geringen Klebergehaltes allerdings weniger und wurde deshalb zunehmend von Weizen und Roggen verdrängt.

Die Gerste gehört zur Familie der Süßgräser. Sie ist eine der wichtigen heimischen Getreidearten und wird von Menschen bereits seit vielen tausend Jahren als Nahrungsgetreide genutzt.

Etwa zwei Drittel der europäischen Gerstenernte werden heute als nährstoffreiches Futtermittel und ein Drittel als Braugerste verwendet.

Inzwischen ist auch wissenschaftlich belegt, was seit Jahrtausenden bekannt ist. Bereits die vorchristlichen Kulturen schätzten das nährstoffreiche Getreide als das „heilige Korn“. So trug die Fruchtbarkeitsgöttin Demeter in der griechischen Antike zusätzlich den Namen „Gerstenmutter“.

 Nähr- und ballaststoffreich

Es macht nicht nur geschmacklich, sondern auch gesundheitlich Sinn, die Gerste in der Küche wieder mehr einzusetzen.

Denn neben Kalzium, Kalium und Natrium enthält sie auch viel Eisen und Magnesium. Als Ballaststoff kurbelt sie die Verdauung an. Und Aminosäuren wie Leucin, Phenylalalin oder Valin sind essentiell wichtig für die Muskelfunktion, den Hormonstoffwechsel oder die Gehirnfunktion. (wohl für den Energiehaushalt im Muskelgeweben wichtig).

Vorsichtig sollten allerdings Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit sein: Gerste enthält zwar weniger Klebereiweiss als manch andere Getreidesorte,

dennoch kann auch der geringe Glutengehalt Empfindlichen bereits Probleme bereiten.

Rezept : Gemüse mit Gerste und Gewürzjoghurt

für 2 Portionen

Zutaten für das Gerstengemüse
100 g Gerstengraupen
1 EL Olivenöl
1 Zwiebel, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
2 Möhren, in dünne Scheiben geschnitten
2 kleine Stangen Sellerie, fein gehackt
1 Prise Zimt
1 EL scharfe Pfefferpaste
1/2 Bund Rucola, grob gehackt
300 g Spinat (TK)
1/2 Tasse Petersilie, gehackt
200 ml Gemüsebrühe
Salz
frisch gemahlener Pfeffer

Zutaten für den Joghurt
150 g Soja- oder Schafsmilchjoghurt

1/2 TL Kreuzkümmel

1/2 TL scharfes Paprikapulver

1 Knoblauchzehe, fein gehackt
Salz

Zubereitung

Die Gerste in einem Kopf mit siedendem Wasser ca. 20 Minuten gar kochen lassen.

In der Zwischenzeit  das Olivenöl in einem Topf bei mittlerer Temperatur erhitzen. Zwiebel, Knoblauch und Zimt hinzugeben und unter häufigem Rühren ca. 5 Minuten weich braten.

Anschließend Möhre und Sellerie in den Topf geben und weitere 5 Minuten braten, dabei regelmäßig umrühren. Pfefferpaste hinzugeben und kurz mit anrösten.

Dann die Brühe hinzugeben und zum Sieden bringen. Den Topf zudecken und bei mittlerer bis schwacher Hitze 10 Minuten kochen.

Die Gerste abgießen. Zusammen mit Spinat, Rucola und Petersilie in den Topf geben und gut verrühren; dann den Topf zudecken und weitere 5 Minuten kochen.

Mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen.Anschließend auf die Teller verteilen und mit dem Joghurt servieren.

Gerstenbratlinge mit Zigeunersauce

Zutaten für 3 Portionen:

Für die Bratlinge:

1 mittlere Zwiebel
1 EL Öl
100 g Nacktgerste
500 ml Wasser
30 g getrocknete Tomaten (nicht in Öl)
20 g Walnüsse
8 schwarze Oliven ohne Kern
150 g weiße Bohnen, gekocht (alternativ: Kidney- oder Pintobohnen)
1 Karotte (ca. 90 g)
Salz
1/2 TL Paprikapulver, edelsüß
1/2 TL Kreuzkümmel (Cumin)
1/4 TL Chili
1/2 TL Oregano, getrocknet
schwarzer Pfeffer
1 EL Petersilie, frisch, gehackt
1 EL Kichererbsenmehl (alternativ: Sojamehl)
3 EL Paniermehl

Für die Sauce:

2 große rote Paprikaschoten (ca. 450 g)
1 mittlere Zwiebel
1 El Öl
190 ml Gemüsebrühe
1/2 TL Agavendicksaft
1 kl. Apfel (ca. 100 g)
1/2 TL Paprika, edelsüß
1/3 TL Chili (n. B. mehr)
schwarzer Pfeffer, Salz
1 EL Balsamico, hell

Zubereitung:

Für die Bratlinge die Zwiebel schälen und fein hacken. Öl im offenen Schnellkochtopf erhitzen und die Zwiebel darin glasig andünsten. Gerste und Wasser zufügen, den Deckel schließen und die Gerste 30 Minuten kochen lassen. Topf von der Herdplatte ziehen und von allein abdampfen lassen.

Schnellkochtopf öffnen und überschüssiges Wasser abgießen.

Walnüsse mittelgrob hacken. Oliven ebenfalls hacken. Gekochte Bohnen und Gerste in ein Mixer Kurz durchhacken, dass sich die Masse gerade verbindet, aber noch nicht püriert ist.

Karotte putzen, waschen, grob reiben und zusammen mit den Walnüssen und den Oliven unter die Gerstenmasse mischen.

Tomaten abtropfen lassen, klein hacken und ebenfalls untermischen.

Alles mit Salz, Paprika, Chili, Kreuzkümmel, Oregano, schwarzem Pfeffer und Petersilie würzen.

Kichererbsenmehl und Paniermehl untermischen und mit feuchten Händen Bratlinge formen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

Bei 180 Grad Heißluft ca. 40 Minuten backen, dazwischen einmal wenden.

In der Zwischenzeit die Sauce zubereiten:

Dafür die Paprikaschoten waschen, das Kerngehäuse entfernen und die Paprika würfeln. Zwiebel schälen und fein hacken.

Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin glasig anschwitzen. Paprika zugeben und ca. 3 Minuten mitbraten. Gemüsebrühe angießen, Agavendicksaft unterrühren.

Den Apfel teilen, das Kerngehäuse entfernen, den Apfel grob raspeln und zum Gemüse geben.

Ca. 10 Minuten kochen lassen. Mit einem Pürierstab grob pürieren, es dürfen noch Stückchen erkennbar sein.

Mit Paprikapulver, Chili, schwarzem Pfeffer und Salz würzen. Mit Balsamico abschmecken.

Bratlinge zusammen mit der Sauce auf Tellern anrichten. Dazu passt ein großer bunter Salat.

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