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Das große Insekten Sterben – Neue Studie liefert weitere Belege für Insektensterben

Wiesen und Wälder in Deutschland verzeichnen einen erheblichen Insektenschwund. Das bestätigt eine neue Studie der TU München. Innerhalb eines Jahrzehnts sind die Artenvielfalt und die Anzahl der Insektenarten stark zurückgegangen.

Auf Wiesen und in Wäldern sind in Deutschland inzwischen wesentlich weniger Insekten unterwegs als noch vor zehn Jahren. Das können Wolfgang Weisser und Sebastian Seibold vom Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie an der TU München jetzt mit neuen Daten belegen. Dazu haben sie Insekten und andere Gliederfüßer wie Spinnentiere und Tausendfüßer zwischen 2008 und 2017 an insgesamt 290 Standorten in drei Regionen Deutschlands gezählt: auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg, im Hainich – einem bewaldeten Höhenrücken in Thüringen – sowie in der brandenburgischen Schorfheide. Ihre Studie wurde am 30. Oktober 2019 im Fachmagazin Nature veröffentlicht.

Insektenschwund im Wald und auf der Wiese

Insgesamt analysierten die Wissenschaftler Daten von mehr als einer Million Gliederfüßer, die zu mehr als 2.700 Arten gehörten. Sowohl auf Wiesen als auch in Wäldern ging die Artenzahl, also die Vielfalt der untersuchten Tiere, im Untersuchungszeitraum um etwa ein Drittel zurück. Aber auch deren Gesamtmasse nahm ab, besonders ausgeprägt in den Graslandschaften – um 67 Prozent. In den Wäldern schrumpfte sie um etwa 40 Prozent.

„Dass solch ein Rückgang über nur ein Jahrzehnt festgestellt werden kann, haben wir nicht erwartet – das ist erschreckend, passt aber in das Bild, das immer mehr Studien zeichnen.“ Wolfgang Weisser von der TU München, Leiter der Studie

Krefelder Studie zum Insektensterben

Das Insektensterben ist schon längere Zeit akut. So hatten schon ehrenamtliche Insektenkundler des Entomologischen Vereins Krefeld Analysen veröffentlicht, die auf einen massiven Insektenschwund in Teilen Deutschlands schließen lassen. Sie untersuchten insbesondere die Gesamtmasse an Fluginsekten zwischen 1989 und 2016, die ihren Daten zufolge um mehr als 75 Prozent abnahm.

Münchner Studie bekräftigt alarmierenden Trend

Seibold und sein Team haben sich in dem zehnjährigen Zeitraum systematisch bestimmte Lebensräume angeschaut und nach Arten ausgewertet. So kontrollierten sie 150 Standorte in unterschiedlich genutzten Graslandschaften – von weitgehend unberührt bis zu stark bewirtschaftet – jährlich zwei Mal. Von den 140 Waldstandorten wurden 30 einmal jährlich überprüft, 110 dreimal innerhalb des untersuchten Jahrzehnts. Auf den Wiesen sammelten die Forscher die Insekten und andere Krabbeltiere mit Netzen von der Grasfläche, in den Wäldern stellten sie Fallen auf.

Starker Insektenrückgang bei intensiv genutzten Flächen

Anhand der Datenanalysen stellten sie fest, dass landwirtschaftlich genutzte Flächen generell weniger Insekten als geschützte Flächen aufweisen, aber auf beiden Flächen ist über zehn Jahre ein Rückgang zu beobachten. Der Insektenschwund war aber auf solchen Grasflächen besonders ausgeprägt, die von intensiv landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen umgeben waren. Dort litten vor allem die Arten, die nicht in der Lage sind, große Distanzen zu überwinden, erklärten die Ökologen. Die Forscher machten sich auch über die Ursachen des Insektenrückgangs Gedanken. Doch hier seien weitere Studien nötig, um die Auswirkungen der Landwirtschaft genauer zu ergründen, so die Autoren.

Landwirtschaft in der Verantwortung

Die Verantwortung der Landwirtschaft unterstreicht auch der Deutsche Bauernverband: „Die Studie zeigt uns, dass die Landwirtschaft Teil der Lösung sein muss. Kaum eine Branche ist so essenziell auf die Bestäubungsleistung von Bienen und Insekten angewiesen wie wir“, sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied.

Weitere Information bei uns hier zu finden:

Wie man den Bienen helfen kann und wertvolle TIPPS für Dich

Artenschutz in Bayern / Sieg für die Bienenschützer

 

Jeder kennt Sie und jeder hört Sie. Warum Laubbläser gefährlich sind ?

 

Die Ackergifte müssen verschwinden! Die Kampagne »Ackergifte? Nein danke! – Einladung zum Umdenken.

 

Europaweit – Insektensterben: um mehr als 75 Prozent, nicht nur in Deutschland

 

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/wissen/neue-studie-liefert-weitere-belege-fuer-insektensterben,RgODFJQ

Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/insektensterben-zahl-und-vielfalt-der-arten-in-deutschland-schwinden-a-1294038.html

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