Wir sind mitten in der Urlaubszeit. Mit Zug und Auto geht es für viele in die verdienten Ferien.
Ist Euch auch schon aufgefallen, dass man vor zwanzig Jahren beim Halten auf der Raststätte die Windschutzscheibe putzen musste, so viele Insekten klebten daran?
Und dass die ICEs nach langer Strecke eine ganz schwarze Front hatten?
Das ist heute kaum noch der Fall! Dieses skurrile Beispiel ist ein Anzeiger dafür, dass die Artenvielfalt seit Jahrzehnten deutlich zurückgegangen ist – auch bei den Insekten.
Seit 1982 hat sich der Bestand der Insekten um bis zu 80 Prozent verringert, besonders gefährdet sind Falter, Heuschrecken und Schwebfliegen.
Was sich angenehm anhört, hat auch Nachteile.
Bei den wirbellosen Tieren, zu denen beispielsweise die Insekten gehören,
Einer der Hauptverursacher des Artenrückganges, nicht nur bei Insekten, ist die intensive Landwirtschaft.
Vor allem der Einsatz von Pestiziden, die gegen Schadinsekten und Beikräuter eingesetzt werden, ist dafür verantwortlich.
Gibt es bald keine Falter und Heuschrecken mehr? Das Bundesumweltministerium warnt vor einem fortschreitenden Insektensterben in Deutschland.
In Teilen des Landes habe sich der Bestand von Insekten seit dem Jahr 1982 um bis zu 80 Prozent verringert. Das hat gravierende Folgen.
So steht es in einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorlag.
Es zeichne sich keine Entspannung der Situation ab, „sodass sich die gegenwärtigen Bestandsabnahmen vieler Insektenarten fortsetzen dürften“.
Besonders gefährdet sind laut Ministerium außer Faltern und Heuschrecken auch Schwebefliegen. Einige Arten seien vom Aussterben bedroht.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sagte:
„Wer heute mit dem Auto übers Land fährt, findet danach kaum noch Insekten auf der Windschutzscheibe.“
Landwirtschaft trage Schuld
Schuld am Verschwinden der Insekten sei laut Hendricks die Intensivierung der Landwirtschaft: “
Die heutige Landwirtschaft macht den Insekten das Überleben schwer: Es werden große Mengen von Pestiziden eingesetzt, und es gibt zu wenig Blühstreifen und Hecken.“
Die Folgen des Insektenrückgangs seien gravierend. „Mit den Insekten schwindet auch die Nahrungsgrundlage für Vögel oder Fledermäuse“, so die Bundesumweltministerin.
Sie forderte, bei der EU-Agrarförderung Landwirte nicht mehr nach Hektarzahl zu bezahlen, „sondern nach dem, was sie für die Allgemeinheit leisten, zum Beispiel für den Artenschutz“.
Sag uns doch Bitte welche Möglichkeiten du siehst um die Arten zuschützen, Was machst Du in deinen Garten? z.B. Blumenwiese?
Blumenwiese im Garten anlegen ?
Doch der erfolgreiche Weg zur Traumwiese erfordert Zeit und Geduld. Am Anfang steht die Frage, was genau entstehen soll:
eine blütenreiche Wiese – die neben Naturbeobachtung kaum andere Nutzungen zulässt – oder ein strapazierfähiger und bespielbarer Trittrasen.
Wer Kinder hat, die über das Krabbelalter hinaus sind, wird sich vielleicht eher für das letztere entscheiden.
Sinnvoll ist es in jedem Fall, kleine Wege in die Wiese zu mähen, damit man den verschiedenen Gräsern und Kräutern näher kommen kann.
Ebenso wichtig: Was ist jetzt da, wo künftig die Wiese hin soll? Besteht bereits ein Intensivrasen, hat man im Prinzip drei Optionen.
Erstens: Einfach die Düngung einstellen, den Schnitt auf wenige Male im Jahr umstellen, das Schnittgut entfernen und so langsam den Nährstoffgehalt des Bodens senken.
Ein solcher Umwandlungsprozess wird allerdings besonders langsam vonstattengehen und die Zuwanderung wiesentypischer Kräuter ist vom Samenflug aus der unmittelbaren Umgebung abhängig. Hier hilft die zweite Stufe, nämlich die „Impfung“.
Der Rasen wird punktuell entfernt und an diesen Stellen werden gezielt die gewünschten Blütenpflanzen ausgesät, beziehungsweise vorgezogene Kräuter eingepflanzt.
Dritte Stufe: Den Rasen im Herbst oder im zeitigen Frühjahr kräftig vertikutieren, so dass nur noch löchrige Grasstoppel übrig sind, und hier mit der Einsaat beginnen.
Wer den Aufwand nicht scheut, kann auch die Grasnarbe komplett abheben und zur Nährstoffsenkung gleich zehn Zentimeter Oberboden dazu.
Die Ausgangslage ist dann ähnlich wie bei einer Neuanlage im gerade bezogenen Garten.
In einem neuen Garten ist der Boden in der Regel noch nicht so nährstoffreich wie nach langjähriger Intensivrasennutzung.
Wer unbedingt eine besonders magere Wiese mit ihren typischen Blumen wie Nelken und Skabiosen sein Eigen nennen möchte, kann den Boden noch durch Untermischung von Sand oder feinem Kies weiter abmagern.
Obwohl auch bei vielen Naturschützern Magerwiesen das große Schönheitsideal sind, muss sich kein Gartenbesitzer grämen, wenn es „nur“ zur sogenannten Fettwiese mit Schafgarbe, Hahnenfuß und Schaumkraut reicht.
Inzwischen sind in der Agrarlandschaft mit ihren dichten Grasdschungeln auch blütenreiche Fettwiesen selten geworden.
Für die Neuanlage der Blumenwiese im Frühjahr reichen fünf bis zehn Gramm Saatgut je Quadratmeter.
Die Samen werden nur einige Millimeter tief eingerecht und dann per Walze oder Fußbrettern gefestigt. In den ersten vier bis sechs Wochen sollte der Boden stets feucht gehalten werden. Mahdhäufigkeit und Mahdtermine hängen von den Entwicklungszielen der Wiese ab.
Bei nur einer jährlichen Mahd sollte diese nach der Samenreife von Gräsern und Kräutern im September stattfinden, wer sich an der klassischen zweischürigen Wiesennutzung orientieren möchte, mäht Ende Juni und Ende August.
Für welche Methode Sie sich auch immer entscheiden: Zeigen Sie lange
Quelle WWF / Bundesumweltministerium
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/gartenelemente
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